Wechseljahre – Wandeljahre (TCM)

Wechseljahre – Wandeljahre

Erschienen in „Visionen“, Juni/Juli 2004

Entdecken und stärken Sie Ihre weiblichen Lebenskräfte mit Chinesischer Heilkunde

Wohl die meisten Frauen befällt bei dem Gedanken an die Wechseljahre zumindest eine leichte Beklemmung. Jahrelang sind sie mit Informationen gefüttert worden, die einen intensiven körperlichen Abbau und vorzeitiges Altern befürchten lassen. Es sei denn, die hormonellen Veränderungen würden durch künstliche Hormongaben aufgehalten! Zu diesen Fehlinformationen kommt noch jene seelische Belastung, die eine Frau ab 50 in unserer Gesellschaft all zu oft erfährt: der Mangel an Wertschätzung, statt Anerkennung ihrer weiblichen Kraft und Reife.

Erst im letzten Jahr berichteten die Medien über Untersuchungen, die bewiesen, dass Hormone, die bereits selbstverständlich von vielen Frauen während der Wechseljahre eingenommen oder aufgetragen wurden, weder eine Wunderwirkung haben noch ungefährlich sind. Die große Frage ist nun: Sind wir Frauen jetzt nicht noch schlechter dran? Ganz gewiss nicht! Vorab, es gibt viele Frauen, die weitgehend beschwerdefrei durch die Wechseljahre gehen, ohne sich jemals behandeln zu lassen. Treten jedoch Beschwerden auf, so gibt es zahlreiche Möglichkeiten, ihnen angemessen zu begegnen oder besser noch, ihnen vorzubeugen.

Zum einen gibt es Phytohormone, die wirksam und nebenwirkungsfrei sind, falls diese tatsächlich benötigt werden. Denn es ist eine weit verbreitete Fehlinformation, dass Frauen im Wechsel unter einem Hormonmangelsyndrom leiden! Vielmehr findet eine Veränderung des Hormonhaushaltes statt. Und kaum jemand stellt die entscheidende Frage, worin der geheime Sinn in dieser Veränderung liegt. Zudem, worauf basiert die Behauptung, dass es sich hierbei um ein Hormondefizit handelt?

Es ist eine Tatsache, dass in den Wechseljahren die Produktion des weiblichen Hormons Östradiol in den Eierstöcken absinkt. Weniger bekannt ist allerdings, dass dafür nicht nur das Östron, sondern auch die Hormone FSH und LDH ansteigen. Zusätzlich wird Östradiol auch an anderen Stellen unseres Körpers weitergebildet. Frauen stehen also in und nach den Wechseljahren durchaus nicht ohne Hormone da! Doch eins ist sicherlich der Fall: Sie alle durchlaufen in dieser Zeit eine Wandlung, die auf viele Bereiche ihres persönlichen Lebens eine Auswirkung hat.

Zum anderen ist es an der Zeit, die Wechseljahre aus einer ganzheitlichen Perspektive zu untersuchen. Die fernöstliche Betrachtungsweise z.B. zieht aus dem Prozess der Wechseljahre ganz andere Schlüsse als wir im Westen. Die Umpolarisierung der Energien bedeutet hier nicht einen Mangel, sondern große Bereicherung. Mit dem Verlust der körperlichen Fruchtbarkeit schützt sich der Körper vor einem Verlust an Lebensenergie. Stattdessen gewinnen die Frauen in den Wechseljahren an Reife, geistiger Kraft und Spiritualität hinzu. Ihre Kraft verlagert sich vom Unterleib in das Herz und eröffnet damit vielleicht andere Dimensionen an Lebensqualität. Treten in den Wechseljahren körperliche oder seelische Probleme auf, so sind diese nicht auf den Wandel der Energien, sondern auf bereits bestehende Energiestörungen aus der Zeit vor den Wechseljahren zurückzuführen.

Durch den veränderten Energiefluss äußern sie sich nur deutlicher. Die Wechseljahre selbst rufen keine Beschwerden hervor. Die vergangene Lebensweise, die Belastungen, das seelische Wohlbefinden und die Weise, in der es dem Körper gelungen ist, mit diesen Faktoren umzugehen, entscheidet, letztendlich über das Ausmaß der Beschwerden. Eine Balancierung der Energien ist der therapeutische Ansatzpunkt. Regulation, nicht Substitution ist die eigentliche Devise, die Lösung verspricht. Das hierbei ein individueller Weg im Vordergrund steht, ist in der Chinesischen Medizin eindeutig. Es kann nicht darum gehen, sich in einen hormonellen Zustand einer 35-jährigen Frau zu versetzen und zu glauben, damit seien alle Probleme gelöst.

Denn eines haben die wirklich ernst zu nehmenden Studien hinlänglich bewiesen: Ein Jungbrunnen ist die Hormonersatztherapie nicht, eher eine Gefahr für die Gesundheit. Was wirklich helfen kann – eine kurze Übersicht:

Ändern Sie Lebensgewohnheiten, die das körperliche System zu sehr anheizen. Zu diesen zählen vorrangig: Stress und Überforderung im Alltag ohne entspannenden Ausgleich, zuviel Alkohol, Kaffee und Nikotin. Hilfreich ist eine Ernährung, die nicht nur ausreichend Vitalstoffe enthält, sondern auch unsere Energien ausgleicht (z.B. Die Fünf Elemente Ernährung).

Gönnen Sie sich ausreichende Bewegung, um Stressmuster zu entlasten, gestaute oder in Fülle geratene Energien auszugleichen und den Knochenaufbau zu fördern. Tai Chi, Qi Gong, Yoga etc. Fachlich angewandte westliche und östliche Heilkräuter (Chinesische Medizin), Homöopathie und Akupunktur stellen die Möglichkeiten für eine ganzheitliche Therapie dar. Durch ihre Regulationsfähigkeit ist hier die Chance am größten, beschwerdefrei die Wechseljahre zu durchlaufen. Vor allem die chinesische Medizin kann bei sämtlichen Symptomen wie Hitzewallungen, Depressionen, Schlafstörungen, trockener Vagina oder Libidoverlust den Körper wunderbar unterstützen und ihn wieder in ein Gleichgewicht bringen.

Und natürlich ganz wichtig: Machen Sie sich bewusst, dass der Verlust der monatlichen Blutung nicht das Ende des Frauseins bedeutet, sondern eine innere Wandlung einleitet und neue Räume eröffnet!

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