TCM-Begleitung einer IVF oder ICSI
Wie TCM und moderne Wissenschaft Hand in Hand gehen
Die Traditionelle Chinesische Medizin (Akupunktur und Kräutertherapie) begleitet seit Jahrtausenden erfolgreich Frauen auf ihrem Weg zum ersehnten Kind. Basierend auf diesen Erfahrungen gibt es heute differenzierte Behandlungsstrategien, moderne Reproduktionsverfahren mit Chinesischer Medizin zu begleiten und zu optimieren. So ist es nicht verwunderlich, dass die TCM heute auch bei modernen Verfahren wie IVF und ICSI eine wichtige Rolle spielt.
Die synergetische Kraft der Kombi-Methode
Die Kombi-Methode, eine Symbiose aus TCM und Schulmedizin, hat sich als wirksame Unterstützung erwiesen. Viele Frauen entdecken die segensreiche Wirkung der TCM oft erst, nachdem sie auf dem konventionellen Weg der künstlichen Befruchtung mit Hindernissen konfrontiert wurden und ihre bisherigen Bemühungen erfolglos blieben.
Vorteile auf einem Blick:
Im Zentrum der begleitenden TCM-Behandlung stehen
- Eine Reduktion des durch IVF bedingten Stressniveaus, was zu einer verbesserten Verträglichkeit und einer optimistischeren Einstellung führt.
- Deutlich weniger Nebenwirkungen bei der hormonellen Behandlung und eine Erhöhung der Einnistungsrate.
- Eine Steigerung der Eizellqualität und eine Unterstützung der Eierstöcke, um eine größere Anzahl hochwertiger Eizellen zu produzieren, besonders relevant für Low-Responder oder bei ovarieller Insuffizienz.
- Die Förderung einer gut durchbluteten und optimalen Schleimhautdicke (9-12mm), um die Einnistungsrate zu erhöhen.
- Eine Stärkung der Gelbkörperfunktion in Ergänzung zu den verabreichten Hormonen.
- Eine spezielle Akupunktur zum Zeitpunkt des Transfers, unmittelbar davor und danach, erhöht die Chancen einer Einnistung von 26% auf 43%.
Zum genauen Ablauf einer Behandlung, wenn Sie sich mit TCM zu einer reproduktionsmedizinischen Behandlung begleiten lassen wollen:
Die drei Phasen:
- Der ideale Zeitpunkt für den Anfang
- Synchronisation mit der Reproduktionsmedizin
- Das Herzstück: Die Transferbegleitung
- Begleitung nach dem Transfer
Die TCM sieht in der Begleitung von Kinderwunsch mit der modernen Reproduktionsmedizin vier Phasen:
- die Vorbereitungsphase, um den Körper mit TCM optimal vorzubereiten,
- die begleitende Phase während der IVF/ICSI, um die schulmedizinische Behandlung mit Akupunktur und chinesischer Kräutermedizin zu optimieren,
- die Transfer-Akupunktur vor und nach dem Transfer
- die Betreuung nach dem Transfer, um die Einnistung zu unterstützen.
Der ideale Zeitpunkt für den Anfang
Die TCM empfiehlt, drei Monate vor der IVF oder ICSI mit der Behandlung zu beginnen. Ziel ist es, den weiblichen Zyklus zu harmonisieren, Beschwerden zu lindern und die Fruchtbarkeit zu fördern. Alle Elemente, die für eine erfolgreiche Schwangerschaft wichtig sind – wie die Regulation des Eisprungs, eine gute Eizellqualität oder ein guter Gelbkörper – stehen dabei im Fokus. Aber auch die Linderung von Ängsten und Stress spielt eine zentrale Rolle.
Frauen, die TCM in Anspruch nehmen, berichten oft von einer positiveren Lebenseinstellung und einem allgemein verbesserten Wohlbefinden – entscheidende Faktoren, um die emotionalen und hormonellen Herausforderungen einer IVF zu meistern.
Synchronisation mit der Reproduktionsmedizin
Nicht selten suchen Frauen die Unterstützung der TCM erst dann, wenn eine IVF kurz bevorsteht oder bereits begonnen hat. In diesen Fällen wird das Behandlungskonzept genau auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt, um das Beste aus der IVF-Behandlung herauszuholen. Übergeordnetes Ziel ist es, den bevorstehenden IVF-Zyklus zu verbessern: mehr Eizellen und eine bessere Eizellqualität sowie ein guter Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und der Ausgleich von Defiziten durch Hormontherapien. Die TCM tritt hier als Verbündete der Schulmedizin auf, um deren Ziele zu unterstützen und zu verstärken und mögliche Nebenwirkungen zu mildern.
Das Herzstück: Transferbegleitung
Als eine besondere Behandlungsform, die wir in unserer Praxis durchführen, verbessert die Transfer-Akupunktur die Einnistungschancen signifikant. Sie wird unmittelbar vor und nach dem Embryotransfer durchgeführt und erhöht die Einnistungsrate von durchschnittlich 26% auf 43%.
Einnistungsphase nach dem Transfer
Die Zeitspanne nach dem Transfer bis zum Schwangerschaftstest kann ein Wechselbad der Gefühle sein. Die Akupunktur dient während dieser Wartezeit dazu, die Einnistung zu fördern, die Seele zur Ruhe zu bringen und das körperliche Wohlbefinden zu stärken, um so die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schwangerschaft zu schaffen.
Referenzen:
- Paulus et al. (2002) Influence of acupuncture on the pregnancy rate in patients who undergo assisted reproduction therapy, Fertility and Sterility, Vol.77, no.4, April 2002 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11937123
In dieser deutschen Studie wurden 160 Patientinnen mit guter Embryonenqualität in zwei Gruppen unterteilt und die Embryo-Transfer-Erfolge im Rahmen einer IVF-Therapie bewertet. Einziger Unterschied zwischen den Gruppen: Die Akupunktur-Gruppe wurde einmal 25 Minuten vor und ein zweites Mal nach dem Embryotransfer akupunktiert. In der Kontrollgruppe wurden die Embryonen ohne unterstützende Therapie transferiert. Klinische Schwangerschaften wurden in der Akupunkturgruppe bei 42,5 % dokumentiert, in der Kontrollgruppe nur bei 26,3 %. - Manheimer et al. (2008) Effects of acupuncture on rates of pregnancy and live birth among women undergoing in vitro fertilisation: systematic review and meta-analysis, BMJ, 2008 Mar 8; 336(7643), p. 545-9 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18258932
Diese große Meta-Analyse des renommierten British Medical Journal kam zu ähnlichen Ergebnissen wie die Paulus Studie. Akupunktur konnte die Wahrscheinlichkeit einer klinischen Schwangerschaft im Rahmen einer IVF-Therapie um 65 % im Vergleich zur IVF-Kontrollgruppe steigern. - Effect of Gutai Decoction on the abortion rate of in invitro fertilization and embryo transfer. Ying Liu, Jing-zhi Wu. Chin J Integr.Med 2006;12(3):189-93. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17005079/
247 Frauen wurde nach einer IVF Behandlung in einer Gruppe direkt nach dem Transfer, bei einer zweiten Gruppe 14 Tage nach Transfer das Gutai Dekokt verabreicht. Verglichen mit der Kontrollgruppe konnte die Zahl der Aborte signifikant verhindert werden.