Endometriose

Eine rätselhafte Erkrankung

Endometriose ist eine chronische, aber gutartige Erkrankung, von der bis zu jede sechste Frau im gebärfähigen Alter betroffen ist. Dabei wächst Gewebe, das der inneren Schicht der Gebärmutter ähnelt, außerhalb der Gebärmutterhöhle. Dieses Gewebe reagiert auf die hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus und kann sich entzünden. Es verursacht Symptome wie starke Regelschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Blutungsstörungen und in einigen Fällen Unfruchtbarkeit. Manchmal tritt die Krankheit auch ohne Symptome auf.

Oft wird die Endometriose erst nach langjährigen Leiden entdeckt – meist im Zusammenhang mit einem Kinderwunsch. Die Annahme, dass Schmerzen während der Menstruation normal seien, verhindert häufig eine frühzeitige Diagnose. Bis dahin versuchen viele Frauen, die monatlichen Unterleibsschmerzen zu ertragen, ohne zu wissen, dass einee behandelbare Ursache dahintersteckt.

Sind Sie an mehr Informationen interessiert, lesen Sie weiter.

Inhalt:

  • Vielschichtige Ursachen von Endometriose
  • Komplexe Erkrankung – Diagnose und Behandlung von Endometriose sind herausfordernd
  • Schlüsselsymptome der Endometriose
  • Der Kombi-Ansatz zur Behandlung von Endometriose-Schulmedizin mit TCM
  • Die TCM-Alternative bei Endometriose: Ein ganzheitlicher Behandlungsweg

Vielschichtige Ursachen von Endometriose

Trotz intensiver Forschung bleibt die Endometriose immer noch ein Rätsel. Es wird angenommen, dass hormonelle, genetische und immunologische Faktoren eine Rolle spielen.

Zur Ätiologie der Endometriose gibt es verschiedene Theorien, wie z.B. die Ausbreitung von Endometriumzellen, die über die Eileiter in die Bauchhöhle gelangen (sog. retrograde Menstruation), wenn Blut und Gewebe während der Menstruation nicht vollständig abfließen, oder die Ausbreitung über das lymphatische oder vaskuläre System; auch eine mögliche genetische Veranlagung (familiäre Häufung) wird diskutiert. Immunologische Faktoren scheinen ebenfalls eine Rolle zu spielen, da ein gesundes Immunsystem normalerweise in der Lage ist, die Ansiedlung von fehlgeleitetem Gewebe zu verhindern, während ein geschwächtes Immunsystem das Entstehen und Wachsen der Herde zu begünstigen scheint.

Komplexe Erkrankung – Diagnose und Behandlung von Endometriose sind herausfordernd

Die Diagnose der Endometriose ist schwierig. Bildgebende Verfahren geben nur dann Hinweise auf das Vorliegen einer Endometriose, wenn blutgefüllte Zysten sichtbar sind. Eine verlässliche Diagnose erfordert eine operative Exploration (Laparoskie). Endometrioseherde finden sich häufig im Bauchfell des Beckens, an den Eierstöcken und Eileitern, in der Muskelschicht der Gebärmutter, in der Blasen- und Darmwand sowie zwischen Enddarm und Scheide.

Bei diesem Eingriff können die Endometrioseherde nicht nur entdeckt, sondern auch gleich entfernt werden. Die Methode der Wahl ist entweder die Verdampfung (Koagulation) durch Hitze, Laser oder Hochfrequenzstrom oder durch einen Schnitt. Gesundes Gewebe soll dabei möglichst geschont werden, was besonders bei Kinderwunsch-Patientinnen mit befallenen Eierstöcken von größter Bedeutung ist.

Dabei muss der gesamte Bauchraum abgesucht werden, was viel chirurgisches Fingerspitzengefühl erfordert. Gelingt es, bei diesem Eingriff tatsächlich alle Herde zu entfernen, steigt die Chance, dass es nach der Operation nicht zu einem Rezidiv kommt.

Eine anschließende Hormontherapie ist häufig die Folge, wobei mögliche Nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Akne und Gewichtszunahme in Kauf genommen werden müssen.

Bei einer Laparaskopie lassen sich verschiedene Stadien feststellen:

  • Stadium I (gering): Endometriosesprengsel sind im kleinen Becken oder am Muttermund zu finden. Sie sind unter 5 Millimeter groß. Beide Eileiter sind durchgängig.
  • Stadium II (leicht): Die Herde befinden sich im kleinen Becken, am Muttermund oder oberhalb der Harnblase. Sie sind über 5 Millimeter groß, die beiden Eileiter bereits leicht geschädigt.
  • Stadium III (mittelschwer): Endometriose-Herde zeigen sich in der Muskulatur der Gebärmutter. Es sind Zysten mit einer tieferen Infiltration an den Eierstöcken vorhanden oder an den Bändern, die die Gebärmutter halten.
  • Stadium IV (schwer): Die Endometriose hat auf andere Organe übergegriffen, wie Darm, Lunge oder Leber.

Schlüsselsymptome der Endometriose

Folgende Fragen können helfen, einen Verdacht zu klären:

  1. Haben Sie schmerzhafte Regelblutungen?
  2. Treten die Schmerzen vor Beginn der Menstruation oder nach dem Einsetzen der Blutung auf?
  3. Leiden Sie unabhängig von Menstruation sehr oft Unterleibsschmerzen?
  4. Haben Sie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, die stellungsabhängig sind?
  5. Tritt vor oder während der Regelblutung Blut im Stuhl oder Urin auf?
  6. Haben Sie einen unerfüllten Kinderwunsch?
  7. Leiden Sie unter Zwischenblutungen?
  8. Haben Sie Rückenschmerzen während der Periode?
  9. Kommt es bei Ihnen zu Schmerzen bei der Blasen- und Darmentleerung?

Der Kombi-Ansatz zur Behandlung von Endometriose-Schulmedizin mit TCM

Für die diagnostische Genauigkeit bleibt eine Laparoskopie unverzichtbar: Nur sie kann die exakte Lage und den Schweregrad von Endometrioseherden exakt bestimmen; auch lassen sich großflächige oder schwere Läsionen oder Verwachsungen mit einem chirugischen Verfahren schneller entfernen als mit Kräuteranwendungen. Dies kann die Behandlungsdauer und damit die Belastung, die eine schwere Endometriose für den Körper bedeuten kann, signifikant verkürzen. Bei diesem Vorgehen können dann im Anschluß spezifische chinesische Kräuterrezepturen gezielt eingesetzt werden, um verbleibende Läsionen an schwer zugänglichen Stellen, wie z.B. dem Douglasraum, zu reduzieren und auch, um die normale Zirkulation sowie Funktionsfähigkeit im Becken und des gesamten Körpers wiederherzustellen.
Die chinesische Medizin ist so konzipiert, dass sie alle Symptome berücksichtigt und den Patienten als Individuum und als Ganzes betrachtet, nicht nur die Erkrankung. Für Patienten, die konventionelle medikamentöse Behandlungen als belastend empfinden, bieten die Kräuter eine sanfte und effektive Alternative oder Ergänzung, um die Verträglichkeit zu bessern und gleichzeitig den Endo-Clearing Effekt zu verstärken.

Die TCM-Alternative bei Endometriose: Ein ganzheitlicher Behandlungsweg

Im Gegensatz zur konservativen Medizin setzt die TCM nicht auf invasive Diagnostik wie die Laparoskopie und bietet stattdessen alternative Behandlungswege. Leichtere Fälle von Endometriose können in der Regel sehr gut mit Akupunktur und TCM behandelt werden. Bei schwerer Endometriose kann ein langfristiger Erfolg jedoch nur durch eine längere Behandlungsdauer mit Akupunktur und Heilkräutern erreicht werden.
In der TCM werden zwei Endometriosetypen unterschieden: Leere und Fülle. Es ist nicht immer möglich, den Schweregrad der Endometriose anhand der Symptome zu bestimmen. Praktische Erfahrungen zeigen, dass ein geringer Befall nicht zwangsläufig weniger Symptome oder größere Heilungsaussichten. besser auf chirurgische Eingriffe anspricht als eine ausgeprägte Form der Endometriose. Häufig können die Symptome zunächst sogar zunehmen oder bestehen bleiben.

Es wird daher empfohlen, bei Verdacht auf Endometriose einen mindestens dreimonatigen Therapieversuch mit TCM zu unternehmen, zumindest wenn kein Kinderwunsch besteht. Eine deutliche Besserung der Schmerzsymptomatik und eine Regulierung der Menstruation während der Behandlung können als Indikatoren für die Wirksamkeit der Therapie angesehen werden.

Bei Kinderwunsch wird bei begründetem Verdacht auf eine schwere Endometriose eine Kombinationstherapie aus Operation und TCM-Behandlung empfohlen. Diese bewährte duale Vorgehensweise kann der Neubildung von Herden entgegenwirken, wie Studien, z.B. der Universität Southampton, nahelegen. Sie zeigen, dass eine postoperative Behandlung mit TCM zu einer Verringerung der Nebenwirkungen führt.

Eine unterstützende Nachsorge mit Akupunktur und chinesischen Kräutern erweist sich als hervorragende ergänzende Maßnahme, um nicht nur die Bildung von Keloiden zu verhindern, sondern auch das Wiederauftreten der Endometriose zu reduzieren. Die TCM interpretiert die Endometriose als Stauung von Qi, Blut und Schleim und versucht, diese als pathologisch angesehenen Elemente aus dem Körper auszuleiten, um so die Herde aufzulösen. In schweren Fällen können Einläufe mit Kräutern helfen, näher an die von Endometrioseherden betroffenen Bereiche heranzukommen.

Damit greift die TCM auf eine seit Jahrtausenden bewährte Praxis zur Wiederherstellung des körperlichen Gleichgewichts zurück und behandelt nicht nur die Symptome, sondern auch die zugrunde liegenden Disharmonien.

Synergetischer Ansatz für umfassende Gesundheit

Die Integration von schulmedizinischen und TCM-basierten Behandlungsmethoden stellt eine synergetische Strategie dar, die das Beste aus beiden Welten vereint. Dieser Ansatz fördert nicht nur die körperliche Genesung, sondern unterstützt auch das emotionale und geistige Wohlbefinden.

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